bwEKlausuren – auf bwLehrpool basierende elektronische Prüfungen
Das Projekt bwEKlausuren
Das auf der stabilen bwLehrpool-Umgebung basierende Projekt bwEKlausuren konnte bereits drei elektronische Prüfungen unter teilweise recht hoher Last erfolgreich bewältigen.
Die erste Klausur wurde Ende Januar für ca. sechzig Studenten der Sportwissenschaften der Universität in den Poolräumen des Rechenzentrums abgehalten. Hierbei handelte es sich um eine sogenannte browserbasierte LMS-Klausur („Learning management system“: Klausuren, die auf einem Prüfungsserver ablaufen). Das volle Potential dieser serverbasierten Prüfungsart konnte durch speziell für diese Klausur zum Thema Gerätturnen abgestimmte Video- und Bilddateien noch erweitert werden; an dieser Stelle herzlichen Dank an den Dozenten Flavio Bassi.
Eine Vorbereitung der PC-Arbeitsplätze mit speziellen Sichtschutzen stellte sich aufgrund der randomisierten Klausurfragen als nicht unbedingt notwendig heraus, da die Wahrscheinlichkeit, daß zwei nebeneinandersitzende Studierende die gleiche Frage zur gleichen Zeit vorgelegt erhielten, zwar nicht gleich null, doch eher gering erscheint.
Unter dem Strich konnten viele wertvolle Erfahrungen gesammelt werden. So wird die Art des Sichtschutzes inzwischen als unter gewissen Umständen suboptimal angesehen, da nicht nur die Blicke der Studierenden gehemmt wurden, sondern teilweise auch die des Aufsichtpersonals. Die technischen Vorbereitungen bewährten sich dafür rundum: Das Antwortverhalten der bereitgestellten Server befriedigte trotz naher Volllast rundum, und der zwei Tage vorher erlittene Ausfall des bwLehrpool-Hauptservers konnte durch die bwLehrpool-Sicherheitssysteme folgenlos neutralisiert werden.
Die zweite, wenige Tage später stattfindende, einen Anglistik-Sprachtest beinhaltende Klausur bot aufgrund wesentlich geringerer Teilnehmendenzahl von sechs bzw. sieben Studierenden in zwei Durchläufen und der Notwendigkeit zur räumlichen Flexibilität eine nicht unwillkommene Gelegenheit zum Einsatz der verfügbaren Laptops. Die Laptops ließen sich mittels der belastbaren bwLehrpool-Basis ohne weiteres und ebenso automatisiert in den Klausurmodus versetzen. Auch hierbei wurden Sichtblenden verwendet; die vorher gewonnenen Erfahrungen und der größere zur Verfügung stehende Raum erlaubten, die Sichteinschränkung des Aufsichtspersonals zu minimieren.
Die dritte Klausur fand in den Räumen der Abteilung für Biometrie und Umweltsystemanalyse in den Pool-Räumen der Forstwissenschaften statt. Diese Statistik-Klausur wurde als sogenannte „VM-Klausur“ durchgeführt; sie nutzte also im Gegensatz zu den vorgenannten LMS-basierten Systemen die Möglichkeiten, die maßgeschneiderte virtuelle Maschinen bieten. Diese virtuelle Maschinen können je nach Klausurzweck mit für bestimmte Fachbereiche spezialisierter Software bzw. serverbasierten Zugriffsmöglichkeiten ausgestattet werden.
In diesem Fall wurde in exakt angepasstem zeitlichen Rahmen die Software „Rstudio“ über einen Prüfungsserver auf den Rechnern der Studierenden freigeschaltet – dieses für alle geltende Zeitfenster ist wichtig, um allen Studierenden gleiche zeitliche Voraussetzungen einzuräumen.
Fazit
Die bisher erfolgreich geleisteten E-Klausuren lieferten dem Projekt bwEKlausuren wertvolle Erfahrungen und vor allem Anregungen zur Weiterentwicklung der Grundlagen sowie Hinweise zur Verbesserung der Abläufe insgesamt. Erfreulich ist insbesondere, dass auch kurzfristig auftretende Probleme wie beispielsweise der Ausfall des Hauptservers ohne Folge abgefangen werden konnten.
Dennoch ist noch viel zu tun: Weitere eKlausur-Modi des Basissystems bwLehrpool von flexibleren Netzzugriffsregeln über erleichterten institutionsübergreifenden VM-Austausch zur Erweiterung der Dozierenden-Software (bwSuite, Dozentenmodul) sind notwendig und werden derzeit entwickelt. Weitere Klausurerfahrungen müssen gesammelt werden, um Abläufe und Kommunikation weiter zu verbessern. Weitere Inhaltsarten an E-Klausuren müssen geleistet werden, um die Bandbreite möglicher VM-basierter, zu Prüfungen verwendeter Software besser kennenzulernen. Und wir müssen lernen, wieviele „weitere“ relevant werden können.
Weitere Fächer gesucht
Zukünftig soll vertieft getestet werden, wie E-Klausuren durch den Einsatz von Drittsoftware bereichert werden können, da es nicht nur didaktisch oft sinnvoll ist, erworbene Kenntnisse unter Anwendung der spezifischen, gleichartig in der Lehre eingesetzten Softwareumgebungen prüfen zu können. Dies eröffnet für Lehrende vollkommen neue Perspektiven der Abnahme von Prüfungsleistungen.
Mehrere Fächer haben bereits Interesse bekundet; wir suchen auch weiterhin Pilotfächer, die die Möglichkeiten austesten und erweitern wollen. Weitere E-Klausuren können noch im Sommersemester 2016 geschrieben werden. Bitte beachten Sie jedoch, dass die Zahl der Geprüften derzeit aus räumlichen Gründen noch auf maximal 90 Personen pro Klausur beschränkt ist.
Kontakt
Wenn Sie oder Ihre Kolleg/innen Interesse haben und bereit sind, eine Prüfung im Sommersemester 2016 auf elektronischem Wege durchzuführen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Auch als „Wiederholungstäter“ aus dem letzten E-Klausuren-Projekt sind Sie natürlich gerne gesehen.
Sven Slotosch
Servicestelle E-Learning im Rechenzentrum
sven.slotosch@rz.uni-freiburg.de
Tel: 0761 – 203 – 4697
Weitere Informationen zum Projekt: http://rz.hs-offenburg.de/projekte/laufende-projekte/bweklausuren/
Weitere Informationen zu bwLehrpool: http://bwlehrpool.hs-offenburg.de/
Christian Rößler